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Gestalt-Therapie

Gestalt ist ein besonderer Weg der Psychotherapie. In der Gestaltarbeit fördern wir verdeckte innere Konflikte, seelisches Leid oder emotionale Hindernisse zu Tage. Wir gebrauchen dafür das Sinnbild unvollendeter innerer Gestalten, Facetten unseres vielschichtigen Seelenlebens, denen ein Schock, ein Trauma, eine schwere Irritation oder schlicht eine negative Erfahrung zu Grunde liegt.

 

Fährt uns ein solcher Schrecken in die Glieder oder in die Seele, erstarren wir. Oft bildet die Erstarrung eine emotionale Blockade oder einen Engpass. Entsprechend empfinden wir bestimmte Lebenssituationen oder -konstellationen als unangenehm, bedrohlich oder sogar unerträglich. Denn in der gegenwärtigen Tiefe unserer Gefühlswelt bleiben sie verbunden mit dem Schrecken von einst.

Eine erfolgreiche gestalttherapeutische Arbeit schließt die alte, behindernde innere Gestalt. Sie wird aus der Vergangenheit ins Hier und Jetzt geholt und durch aktuelle Erfahrungen vollendet. Oft kann dann die Lebensenergie wieder frei fließen und wir fühlen uns in unserer Haut wohler und sicherer, lebendig und gut geerdet.

 

Wir Menschen setzen vieles daran, in unserem Leben alles zu vermeiden oder auszugrenzen, was unser emotionales Bewusstsein mit solchen negativen Erlebnissen identifiziert. Deshalb sind sie ursächlich verantwortlich dafür, dass innere Gestalten unvollendet bleiben. In der Folge dreht sich unsere innere Entwicklung in einem Teufelskreis. Denn wenn wir die Blockade nicht überwinden können, sind wir nicht fähig, unseren Lebensimpulsen, unseren Wünschen und Bedürfnissen offen, frei und unbeschwert zu folgen. Auch wenn es nach außen hin so erscheint oder wir scheinbar erfolgreich so tun, als ob.

 

Die Disziplin Gestalttherapie wurde in den 1950er Jahren von dem aus Berlin in die USA geflüchteten Analytiker Fritz Perls entwickelt. Seither hat sie viele Erweiterungen erfahren und ist heute in der Praxis ebenso vielschichtig wie unverwechselbar. Zu ihren besonderen Merkmalen gehören Respekt, Geistesgegenwart und Partnerschaftlichkeit.

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